Beiträge von derausserirdische

    Gibt es gängige Auto, die 2,10 m und breiter sind?

    Viele PKW´s sind 2,10m und breiter heutzutage. Das siehst ja meistens in vielen Tiefgaragen. Die Autos werden immer breiter. Beispiel BMW 5er liegt deutlich drüber und vergleichbare Fahrzeuge von anderen Herstellern genauso. Die meisten dicken SUV´s und das geht schon runter bis zu den Mittelklasse SUV´s.

    Ein Baustellenschild mit 2,10m könnten sie sich sparen. Die meisten wissen noch nicht mal es bedeutet geschweige denn, das sich auch nur ein einziger dran hält.

    Das hört sich doch ganz vernünftig an deine ACC Erfahrungen. Beobachte das weitere 5000km, dann kennst Du die meisten Systemgrenzen und vor allem kannst Du dann damit umgehen. Und das ist der Punkt an dem diese Systeme ihren Nutzen bringen statt Frust.

    Es ist nahezu immer so, daß Leute solche Systeme ablehnen nur weil in 180 Sekunden Test nicht das passiert was erwartet wird. So ist es bei meiner Frau. Sie hat deshalb Angst davor. Sie ist nicht wirklich Technik affin und nicht Zukunft orientiert. Und das sind sehr viele Leute deshalb kommt es zu den vielen Kommentaren in Foren, natürlich nicht nur hier.

    Interessant ist aber eine alte Oldtimer Karre mag Sie auch nicht fahren. Das Problem ist, daß sich die Nutzer gar nicht wirklich mit dem Auto auseinandersetzen obwohl sie alles mit bestellen und dann überall fragen was man braucht obwohl es ein paar Sätze im Konfigurator oder BDA des Herstellers alle Infos bereit halten. Und das passiert bei neuen Technologien immer wieder. Ist wie im Geschäft es werden erst mal drei Kollegen befragt und von der Arbeit abgehalten ehe man bereit ist einmal 8 Zeilen selbst zu lesen.

    Bei meiner Frau ist es aber dann immerhin so, wenn Sie erst mal sieht welchen Nutzen ein System hat, dann beginnt das Interesse doch. Das ist der Fall wenn ich Systeme benutze und Sie sieht wie einfach es eigentlich ist und was zu beachten ist. Dann kommt ein paar Wochen später meistens der Satz ... ich verstehe nicht wie ich ohne das früher fahren konnte ... kommt immer wieder.

    Deshalb beschrieb ich, daß man sich damit auch mal auseinandersetzen muss. Bei einem kleinen Extra genügt ein Versuch, bei anderen komplexen Extras braucht man eben Zeit. Ich gebe die Firmenwagen nach 3 Jahren zurück und entdecke noch am vorletzten Tag Features, die ich drei Jahre nicht gefunden hatte,.

    Wie das mit dem automatischen Lenken ist am R4 muss ich nochmal testen, wenn ich einen habe. In meinem i4 geht das Lenken in diesem Trimm dermassend smooth, daß ich eigentlich gar nicht mehr ans Lenkrad fassen bräuchte auf der BAB in normalen Fällen. Aber in meinem Wagen muss der Touch noch befriedigt werden.

    Das ändert sich mit dem Level 2++. Da hat das KBA das erste Mal genehmigt, daß keine Touch Prüfung am Lenkrad mehr erfolgen muss. bei 2++ werden die Augen und damit die Sichtrichtung erfasst, so daß bewertet werden kann, ob der Fahrer noch bei der Sache ist. Die Vorstufe dazu ist der Aufmerksamkeitsassi. Dadurch wird es möglich das Lenkrad wirklich nach dem Settling der Automatik komplett dauerhaft loszulassen.

    Des Weiteren wird eine Steuerung des Autos mit den Augen möglich ohne Lenkrad. Die erste Ausbaustufe dazu wurde jetzt auf der IAA gezeigt. Die funktioniert mindestens auf Autobahnen, wenn das System Online ist, braucht man nur in den Spiegel zu schauen und der Wagen wechselt risikolos die Spur. Wie man das trennt von einem einfachen Blick in den Rückspiegel um sich über nachfolgenden Verkehr zu vergewissern ist mir noch nicht klar.

    Was entfällt sind die kleinen Lenkkorrekturen, die, wenn man sie nicht gewohnt ist, anfangs schon befremdlich wirken. Das möchte ich nicht verhehlen. Auch weiß ich noch nicht Detail genau wie gut der R4 in der Mitte der Spur bleibt oder ob der noch das Phänomen des Aufschwingens in der Spur hat wie die früheren Systeme, die ich kenne. Der i4 fährt inzwischen dermassend korrekt in der Mitte, daß ich das kaum selbst besser steuern kann. Lediglich Bodenwellen können je nach Güte noch zum Aufschwingen führen. Hier spielt aber auch eine Rolle wie gut der Geradeauslauf eines Fahrzeugs ist, welche Reifen sind aufgezogen, voll beladen oder leer, etc., etc.

    Das "reklamieren" wie Du es nennst des R4 macht der Hersteller nicht freiwillig, das ist bei jedem Auto so, welches das System hat. Die Mecker Intervalle sind wohl vorgeschrieben. Wie beschrieben das ändert sich mit Level 2++.

    Grundsätzlich sehe ich das ACC und andere Systeme in der Richtung nicht so wie es die meisten sehen. Auch wird immer geschrieben "ich schalte das System ein, wenn ..." Die Sichtweise ist einfach falsch. Ich habe alle Systeme immer an und schalte die nur aus, wenn ich weiß diese Situation kann es nicht oder ich will mal etwas schneller oder langsamer fahren, dann berühre ich nur kurz ein Padal. Das war es bei mir inzwischen. So fährt es sich im Krieg auf der Autobahn inzwischen am entspanntesten. Ich muss aber auch sagen, daß ich die Zeiten, wo das Gaspedal nur eine digitale 1 oder 0 Stellung hatte, schon viele Jahre hinter mir habe. Heute ist mir das viel zu stressig geworden bei all den freundlichen, defensiv fahrenden Mitautobahnnutzern ... ;)

    Teil 2:


    An der Stelle allein lehnen viele den ACC ab. Und wenn ihr nun sagt das mache ich nicht, dann ist das vermutlich nicht richtig. Ich beobachte das schon viele Jahre. Zwar nimmt der Anteil auf der BAB wieder ein wenig zu von denjenigen, die einen richtigen Abstand fahren. Wenn man dann rüber schaut sieht oder eine Weile hinterher fährt merkt man nahezu immer, daß der Nutzer den ACC benutzt. Das ist ein sehr großer Nutzen des Systems!


    Wie kann man denn nun über seinen eigenen Schatten springen um die neue Welt des automatisierten Fahrens schon bei Level 2 für sich zu nutzen, wenn man es denn schon bezahlt hat. Und ich spreche noch gar nicht über Level 2+ oder 2++.

    Das Wichtigste ist eine ausreichende Zeit mindestens einige Wochen oder besser Monate das System immer intensiver zu nutzen und eben nicht nach drei (Fehl-)Versuchen gleich an Abschalten denken. Denn das heutige ACC, das nicht nur dem Vordermann folgt sondern bereits selbstständig ohne Vordermann vor Kurven bremst und wieder Gas gibt, funktioniert bereits überraschend gut. Ein riesen Problem ist, daß die meisten Menschen insbesondere bei den ersten Versuchen mit völlig falschen Vorstellungen an das System herangehen, nachdem Sie den Text im Konfigurator gelesen haben.

    Auf der Autobahn ist das ACC und andere Systeme im Grunde schon bei sehr gut angekommen und macht nur wenige Fehler auf vielen Fahrten und auf zunehmend mehr Fahrten gar keine echten Fehler. Und das Lenken klappt zu 95% auf der BAB. Auf der Landstrasse ist das System schon recht gut inzwischen und kann sogar schon gut ausgebaute und nicht zu enge Kurven auslenken und geschwindigkeitsseitig ausfahren. Ich weiß gar nicht ob das im R4 schon implementiert ist. In der Stadt ist ACC am kritischten, kann aber in normalen Fahrsituation auf Hauptstrassen schon eine Hilfe sein, da muss man aber willig sein an den richtigen Stellen aktiv ein- und ausschalten oder eben mal kurz ein Pedal bedienen.

    Da ich das ACC bereits intuitiv bediene und genau weiß was geht und vor allem was nicht geht, ist es für mich inzwischen auch in Ortsdurchfahrten und bei wenig Verkehr in der Stadt mindestens auf Hauptstrassen hilfreich. Nicht geht in engen Kurven mit vielen parkenden Autos am Strassenrand, enge Kurven allgemein, rote Ampel Erkennung ist in den Kinderschuhen (ich glaub das ist im R4 noch nicht implementiert), enge Seitenstrassen und auch Zeitangaben an den Schildern werden leider noch immer lückenhaft erkannt.

    Wie ich schon sagte bediene ich das bereits intuitiv, da ich auch nur noch sehr wenig die Füße an irgendwelchen Pedalen habe, ist das auch keine Last mehr oder erfordert für mich keine erhöhte Konzentration. Gas geben und Bremsen arbeitet ja auch jeder von uns im Kleinhirn ab. Im Übrigen finde ich auch deshalb die Reku an den Schaltpaddeln zu legen einen echten Schritt nach vorne. Das werde ich mir als erstes zur intuitiven und aktiven Nutzung aneignen sobald der Kleine da ist.

    Für wen sind solche Systeme überhaupt geeignet?

    Vor rund 6-8 Jahren hätte ich gesagt für Aussendienste, die täglich hohe Kilometerleistungen auf der Autobahn zurücklegen. Das ist überholt durch neuere Weiterentwicklungen. Bis vor einem Jahr hätte ich gesagt, es bringt auch Menschen etwas, die sich ab und an aber doch regelmäßig auch auf Landstrassen bewegen. Heute würde ich sagen es ist gut für Leute, die ab und an Autobahn und Landstrasse fahren und auch willig sind die Technik zu akzeptieren in dem Entwicklungsstand, den es gibt um sie zusätzlich adaptiv in der Stadt zu nutzen. Und man muss bereit sein sich darauf einzulassen um nach Adaption davon zu profitieren statt entmutigt abzuschalten.

    Wer braucht das gar nicht?

    Es braucht niemand solche Systeme, der 3-6 Kilometer durch die Stadt fährt zum Einkaufen oder mal einen Stadt nahen Besuch macht im Umkreis von 10km und grundsätzlich kaum eine Jahreskilometer Leistung von 5000km - 6000km erreicht. Nach meinem Empfinden lohnt es sich bereits darüber, da es wenige Nutzer geben wird, die 8tkm - 10tkm nur in der Stadt fahren.

    Einfach mal meine two Cents ... nun macht mich fertig :)

    Hi Zusammen,

    zwar habe ich den R4 noch nicht, aber ich muss einmal eine Lanze brechen für das sogenannte automatische Fahren Level 2.

    Als Vielfahrer verwende ich den adaptiven Abstandstempomat Tempomat mit all seinen Subsystemen wie allerlei Kollisionserkennungen, Geschwindigkeitserkennungen, automatisches Bremsen und Gas geben, etc. fast seit dem Tag wo es das erste mal in einem Serienauto zur Verfügung stand. Anfangs ging es mir wie vielen, die hier mehr oder weniger sofort nach der ersten Nutzung einen negativen oder ablehnenden Kommentar abgeben. Man fühlt sich fremd bestimmt, das System macht es anders als man es gewohnt ist, etc.

    Allerdings funktionierte der erste ACC auch wirklich gruselig das ist heute bei Weitem nicht mehr so. Aber irgendwie hat man versucht sich daran zu gewöhnen. Mit jedem Fahrzeug, das ich bekam gingen die Systeme flüssiger, waren Zuverlässiger und gingen vor allem geschmeidiger. Als ich meinen vorerst letzten Firmenwagen im April diesen Jahres bekam war ich echt überrascht. Einer der größten (vorwärts) Sprünge in der Entwicklung solcher Systeme. Auch bei der Probefahrt des R4 habe ich das sofort geprüft, weil ich "exzessiver" Nutzer solcher Systeme bin. Für mich sind diese Systeme (nicht nur ACC) inzwischen, sie sind ein aktives Fahrelement geworden und der Nutzen ist hoch. Man könnte sagen ich fahre nur noch automatisch unterbrochen an den Stellen, wo ich genau weiß da funzt das noch nicht.

    Es führt zu einem ruhigerem und vor allem sicheren Fahrstil in den meisten Verkehrsituationen, zu weniger Tickets und vor allem zu deutlich entspannterem Fahren in der heutigen schon sehr verrückten Verkehrswelt. Die meisten glauben Sie fahren besser als es automatisch geht, aber das ist ein klarer Trugschluss. Der Walter Röhrl kann das vielleicht, der Normalfahrer nicht.

    Beispiel: Im Fall des richtigen Sicherheitsabstandes vor allem auf der Autobahn. Ich würde sogar soweit gehen, daß 80% der Leute, die schon viele Autojahre auf dem Buckel haben und wo sich langsam der "Schlendrian" und Routine eingestellt hat, die lernen endlich wieder was genau eigentlich der "richtige" Sicherheitsabstand ist und nicht der gefühlt Richtige ... und diese Gruppe ist enorm überrascht!

    Da ich quasi auf der Autobahn lebe und das auch an mir selbst festgestellte und wieder gelernt habe seit es die Systeme gibt, ist das kein subjektives Empfinden sondern erlebte Praxis. Nur wenig Leute können noch 10m, 25m oder 50m wirklich richtig einschätzen und im Auto fahrend schon dreimal gar nicht mehr ... nicht mal annähernd. Es gibt Menschen die glauben aus dem Auto heraus, daß korrekte 10m in ihrem Empfinden nach 30m oder gar 50m sind ... kein Witz das ist so oder Sie lügen sich und anderen die Hucke voll, daß sich die Balken biegen.

    Hier ist das erste Problem mit dem Abstandstempomaten. Wer sich erst mal daran gewöhnt hat, hat vermutlich wieder gelernt den "richtigen" Abstand zu halten. Leider empfinden die lieben Mitautobahnbenutzer den eigenen richtigen Abstand als Einladung einen immer wieder auszubremsen beim Spurwechsel. Genau an der Stelle darf man nicht vergessen, daß es nicht das System ist, welches einen so zur Weißglut bringt, sondern die lieben Mitmenschen denen einfach alles nur noch alles Scheißegal ist. Und es ist eben nicht richtig durch diese Erfahrung wieder dichter aufzufahren, was das System ja gar nicht machen darf ... und dann abschalten. Der Schluß daraus, daß das System Müll ist, ist völlig falsch. Es ist das Fehlverhalten der Mitmenschen, das diesen Eindruck vermittelt. Das ist nur eins der vielen Beispiele für reale Wahrnehmung im Vergleich zur Wahrnehmung des Systems und dem was man glaubt wahrzunehmen.

    Anderes Beispiel: Fahrt mal jemanden hinterher, der 10km oder gar 20km einer dreispurigen Autobahn mit 100kmh in der Mitte fährt ohne das auf dieser langen Strecke auch nur ein einziges Auto rechts fährt. Dann an der nächsten Aura den Menschen mal höflich ansprechen warum er das denn getan hat. Es ist so gut wie sicher, daß behauptet wird, daß dort alle 200m ein LKW war und noch schlimmer es kam alle Nase lang einer von ganz rechts rüber und man hat Angst davor. Einzige andere Aussageoptin ist, daß man felsenfest davon überzeugt ist die rechte Spur ist ausdchließlich für LKW´s vorhanden. Die Leute verwetten auf diese Wahrnehmung eine Million Euro. Habe ich schon mehrfach erlebt. Sie glauben oder wollen etwas wahrgenommen haben, das es nicht gibt. Selbst wenn man denen ein Video vorspielt, daß das dokumentiert, daß rechts komplett leer war, ist die erste Aussage das Video hat die LKW´s selektiv ausgeblendet um Ihnen zu schaden. Es ist verrückt ... wenn ein solcher Mensch vom Auto den Vorschlag erhält rechts rüber zugehen. Das ist ein Drama für den betreffenden Mittelspurschnarcher ... schon klar.


    Im Übrigen kann ich sagen, daß das System im R4 zwar das alles noch nicht in Gänze hat, aber das was ich bei den Probefahrten versucht hatte funktionierte überraschend gut im Vergleich zu Systemen anderer Hersteller. Renault ist da nicht weit weg oder fast auf Augenhöhe ... finde ich gut. Nutzer, die das erste oder sogar nur wenige Male ein solches System benutzen und nach siebeneinhalb Minuten sagen das funzt nicht richtig denen sei folgender Vorschlag einmal zum Nachdenken ans Herz gelegt.


    Wie also könnte man vorgehen um diese Systeme sinnvoll und vor allem dauerhaft einzusetzen:

    Zuerst einmal grundsätzlich offen sein für ein solches System und es auch einmal konsequent über Wochen besser Monate verwenden und vor allem aufpassen und lernen wie es sich verhält. D.h. was kann es und VIEL wichtiger was kann es noch nicht! Und vor allem zu versuchen wieder aus der eigenen Routine- und Erwartungswahrnehmung herauszukommen.

    Nehmen wir das vermeintlich zu konservative Bremsen vor niedrigeren Geschwindigkeitsbegrenzungen. Dieses Problem haben solche Leute, die sich entweder als zweiten Sebastian Vettel auf öffentlichen Strassen betrachten, die Verkehrsregeln eher als gut gemeinte Vorschläge empfinden oder sofort nach der ersten Fehlinterpretation des Systems alles als "Sch....." empfinden. Das Problem ist dann fast immer, daß dieser Nutzerkreis es meistens als schwer empfindet sich mit Veränderungen zu arrangieren oder grundsätzlich nach dem Motto fahren "Wo ich bin ist das Gesetz und das mache ich mir genau wenn ich es brauche und wo ich es brauche und wie ich das will".

    Außerdem glauben viele Sie sind Technik offen, sind es aber nicht wirklich. Darüber hinaus wird oft eine wachsende Fahrautomation als Bevormundung empfunden, obwohl die Technik dazu nicht mehr zu stoppen ist. So wird verkrampft danach gesucht an modernen Autos lieber alte Systeme zu nutzen oder gar keine oder die neuen Systeme nach einem kurzen Versuch am besten sofort abschalten. Hier frage ich mich warum man dann das Geld überhaupt dafür ausgibt, wenn gar kein ernst gemeinter Versuch unternommen werden soll sich an die Vorteile dieser Systeme zu gewöhnen, was einfach Zeit braucht. Wer alles selbst machen will, dem würde ich zu einer alten Klapperkiste aus den Siebzigern raten und gar kein neues Auto mehr kaufen.

    Dann sollte man sich grundsätzlich einmal darüber klar werden, daß diese Systeme auch im aktuellen Stand noch immer nicht ganz fehlerfrei funktionieren (können) und das man diesen Punkt einfach akzeptieren muss. Die Technik ist noch nicht ganz so weit wie es einem die Werbung suggeriert. Wir sind allerdings alle zu Nutzern geworden, die alles nur akzeptieren, wenn es 100%ig funzt und da schließe ich mich gar nicht aus. Nur sollte man differenzieren welchem System man mit dieser Einstellung gegenüber steht. Automatisiertes Fahren kann man nicht 100%ig fertig entwickeln und erst dann auf den Markt bringen, weil zu einer solchen Entwicklung auch empirische Entwicklungsphasen gehören. Deshalb steht in den Beschreibungen fünfzig mal drin "das System hat System Grenzen, die zu beachten sind". Entwickelt man bis es komplett fertig ist, kommen wir zu unseren Lebzeiten nicht mehr in den Genuss der "Zwischenstufen", die aber bereits ein erheblichen Nutzen haben.


    Der nächste Schritt ist für diejenigen, die sagen das bremst zu früh, zu spät, fährt zu schnell oder zu langsam. Bitte einmal darüber nachdenken ob das System diese Mängel wirklich objektiv aufweist oder ob man sich nicht überwiegend Automatismen im Lauf der Jahre angeeignet hat, die man so in der Fahrschule gar nicht gelernt hat. Stichwort: defensives Fahren. Natürlich können Entwickler so ein System auch zum aggressiven, sportlichem oder dem was man gewohnt ist Fahren programmieren. Aber das dürfen die gar nicht, weil das KBA das nicht absegnen würde. Und schließlich soll mit einem solchen System Sicherheit und entspanntes Fahren vermittelt werden. Nicht der tägliche Kampf auf der Strasse.

    Ein weiteres Beispiel: Der richtige Abstand bei 130 auf der Autobahn ist nicht 1,87m. Und da gibt´s Spezialisten für den dieser Abstand immer noch episch lang ist und keinerlei physikalisches Limit darstellt bei einer starken Bremsung des Vordermanns. Der richtige Abstand ist auch nicht 25m, der nach meinen Beobachtungen wenigstens 50% bei 130 auf der BAB fahren. Auch nicht 40m, nein, der richtige Abstand ist mindestens 65m. Genau da fängt bei vielen das Problem mit dem ACC an. Die meisten können kaum einschätzen was 65m tatsächlich sind vor allem nicht im Auto sitzend. Das System, darf gar nicht drunter liegen, denn sonst wird es vom KBA nicht zugelassen.

    Ende Teil 1

    Noch einmal zum Goodyear Vector Gen3, den Renault als GJR in der Erstauslieferung verwendet, wenn man Grip-Paket anhakt. Der Vector ist einer der besten GJR am Markt und in diversen Tests der Testsieger oder auf dem Treppchen. Seine unbestrittene Stärke ist die Laufleistung, die zu einer Top Bewertung bei der Umweltverträglichkeit führt.

    Außerdem hat der Vector einen Sweet Spot im Winter, wo er auch zu den besten GJR in den diversen Tests gehört. Schwächen attestieren dem Vector die meisten Tester im Sommer beim Trockenbremsen. Mit einem solchen Profil kann man sehr gut leben. Aber es ist nicht für alle vermutlich die beste Wahl. Andere Derivate zeigen bessere Allroundeigenschaften, halten aber nicht so lange. Hier gilt der geringste Abrieb und die längste Laufleistung ist nicht unbedingt die beste Wahl.

    Hat man eine geringe Kilometerleistung ist der Vector unter Umständen schon alt bevor er abgenutzt ist. Dazu kommt die Überlegung, daß man einen Reifen im Winter mit mindestens 4mm haben sollte und dann bereits ein Tausch ansteht. Dann sind unter Umständen die 4mm auch mit einem GJR erreicht, der nicht so eine extrem lange Laufleistung hat, aber dafür bessere Allroundeigenschaften. Das trifft z.B. auf den Conti oder den Michelin zu.

    Dann gibt es nun den ersten GJR, die als eine Standard und eine Sport Version heraus gekommen sind. Dort steht zwar beim R4 nicht Sport im Vordergrund, aber dafür die nochmals verbesserten Trockeneigenschaften der Sport Version. Das gibt es von Michelin.

    Wie man sieht ist die Entscheidung Pro oder Contra und wenn Ja welcher GJR kommt vielschichtig.

    PS: Natürlich braucht man sich auch gar keine Gedanken machen und einfach drauf schrauben was einem gerade in die Hände fällt und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Das nur gleich an diejenigen, die gleich kommen und posten, daß man sich darüber keine so großen Gedanken machen muss. Das muss man auch nicht unbedingt, wenn man vielleicht nur nachts auf einsamsten Landstrassen fährt ohne jeden Verkehr, wo Bremsweg, Sicherheit und Fahrgefühl keine Rolle spielt (weil man eh nur ein paar Kilometer im Jahr fährt). Verzeiht diesen Kommentar bitte ich konnte nicht anders, aber sowas kommt immer wieder.

    Beim Grip-Paket sind definitiv die Goodyear Vector Gen3 drauf. Wenn man auf den Bildern genau hinsieht erkennt man den Vector Schriftzug. Außerdem macht Goodyear nur den Vector Gen3, der Vorgänger Vector Gen2 wird aber auch noch angeboten. Ein anderes aktuelles GJR Profil ist mir von Goodyear nicht bekannt.

    Zwar sind GJR nach nach meiner Recherche und einem Test immer noch ein Kompromiss, aber die Distanz zu den Spezialisten ist in den letzten Jahren sehr deutlich kleiner geworden. Die Hersteller forschen intensiv, da das GJR Segment am schnellsten wächst im Reifensektor. Es gibt mindestens fünf gute GJR, was nicht heißen soll, daß es weitere noch gute bis befriedigende Allwetteroptionen gibt. Wenn man mal so stöbert kristallisieren sich diese Fünf als die derzeit besten Varianten heraus im Allwetterbereich: Goodyear, Michelin, Continental, Bridgestone, Pirelli.

    Egal welchen Test man anschaut es läuft mit unterschiedlichen Prioritäten immer auf diese Fünf heraus. Es gibt noch günstigere Optionen, die immer noch im Bereich befriedigend liegen. Auffällig ist aber, daß es einige wenige Modelle gibt, die besonders schlecht sind und von denen auch aktiv abgeraten wird.

    Außerdem gibt es von den fünf Platzhirschen auch nicht jede beliebige Größe. Das kann die Auswahl einschränken. So ganz sattelfest bin ich am Markt mit den Reifengrößen zwar nicht, aber ich glaube die Größe 195/60R18 ist nicht gerade die gängigste Größe. Welcher GJR die beste Wahl ist muss man sich im Einzelfall anschauen. Hier gibt es Derivate, die im Winter besonders glänzen andere eben im Sommer. Und die beste Wahl kann für den Einzelnen sehr unterschiedlich ausfallen.

    Dann gibt es natürlich die epische Diskussion ob man überhaupt GJR fahren kann oder sollte. Darüber läßt sich trefflich streiten. Ich war bisher ein Verfechter von Sommer- und Winterspezialisten. Aber durch den Klimawandel und die schnellen Entwicklungsschritte im GJR Segment beginne ich intensiv über GJR mit deren Vor- und Nachteilen nachzudenken.

    Erst mal komme ich zur Überzeugung, daß es wohl ausschlaggebend ist welchen Use Case man hat. Würde ich in den Bergen in der Schweiz oder Österreich wohnen, käme ich vermutlich nicht auf den Gedanken GJR aufzuziehen. Auch wenn ich z.B. ein paar Mal zum Skifahren in die Berge fahren würde, wären mir dann im Winter wohl WR lieber. Hier wo ich wohne weitgehend im Flachland oder mal im Nordschwarzwald rumfahren gibt es nur noch wenige Tage wo ein WR überhaupt einen Vorteil darstellt. Und in den 3 Tagen wo auf der Schwarzwaldhochstraße 25cm Schnee liegen muss ich auch dort nicht hoch fahren. Aber auch das ginge, den zu 90% ist dann sowieso geräumt. Und ein GJR hat ja auch Eigenschaften, die für den Winterbetrieb geeignet sind.

    Auf der Meereshöhe von 300m-500m wo ich wohne gab es in den letzten 10 Jahren schon Winter ohne einen einzigen Tag Schnee oder der war binnen 12h wieder weg. Auch die Temperaturen fallen bei weitem nicht mehr so weit runter wie vor 25 Jahren noch. Und wenn dann auch nur kurz. Und ich kann das auf Grund der Aufzeichnungen an meiner PV-Anlage (seit 2009) sogar wunderbar dokumentieren.

    Unter einem solchen Nutzerprofil rücken GJR immer mehr in den Fokus, weil Sie ausreichend gut im Winter sind. Deshalb wächst dieses Reifensegment ja auch so überdurchschnittlich. Ob man einen GJR nimmt, der eher Sommer optimiert ist oder im Winter seinen Sweet Spot hat, ist vermutlich eine Einstellungssache und liegt eben auch am Nutzerprofil. Und es gibt Argumente für beide Einstellungen.

    Und dann gibt es noch weitere Argumente, die man für sich bewerten muss. Da ist z.B. die leidige Diskussion zum Alter der Reifen. Zwar ist richtig, daß man mit GJR genauso viel Reifen kauft wie mit einer SR/WR Kombi, aber man hat eben immer einen frischen Reifen auf dem Auto mit dem GJR. Es ist eben zu bedenken, wenn die Kilometerleistung eher gering ist, daß die Reifen eventuell schneller 6 Jahre alt sind als das sie abgenutzt sind, ob sich das dann noch lohnt ...?! Ein WR Spezialist, der 6 Jahre und älter ist und die empfohlenen 4mm noch hat ist nicht unbedingt besser bei winterlichen Verhältnissen als ein frischer GJR, den man alle 3-5 Jahre wechselt, weil er ja durchgängig im Jahr verwendet wird. Alles Punkte, die man in einer solchen Entscheidung bedenken kann / sollte / muss.

    Dazu kommen die Kosten zweimal im Jahr für Wechseln und auswuchten. Ich habe inzwischen aufgegeben das im Frühjahr und Herbst selbst zu machen. Hier lasse ich das bei einer Werkstatt machen, die für den Radwechsel inklusive wuchten 50€ verlangt. Mache ich das fünf Jahre nicht mit einem GJR habe ich 500€ gespart was schon für den nächsten Satz GJR reicht mal abgesehen vom Wechselaufwand an sich.

    Wenn wir einen R4 bestellen wird der mit Grip Paket kommen, denn die Kilometerleistung wird nicht so hoch sein, daß man einen WR überhaupt vollständig abnutzen könnte in der Zeit wo der Reifen seine besten Eigenschaften hat ausser man fährt den WR im Sommer gewalttätig runter, was auch gefährlich ist. Das Leistungslevel von GJR ist derart gut geworden, daß mindestens für "Flachlandindianer" mit einer Kilometerleistung von maximal 10-15tkm ein GJR in Erwägung gezogen werden kann.

    Absolut richtig, aber meiner Erfahrung nach gibt es keine Diskussion über die Höhe - dafür ist idR aber auch "Verhandlungsmasse" bzgl. z.B. Matten und Kombitasche incl. und/oder Zulassung.
    Ich kann aktuell nur über 1 anderen Hersteller berichten, da wir ja einen INSTER bestellt hatten: auch da waren die Überführungskosten in einer ähnlichen Preis-Region.

    Danke Dir für die Einschätzung. Also 1000€ oder gar knapp 1400€ sind ein Faktor. Also ich habe ja in den letzten 20 Jahren alle paar Jahre einen BMW beim Händler und in der BMW Welt abgeholt. Überführung zum Händler lag immer so im Bereich 400€ und in der BMW -Welt kostete die Abholung mit Ganztagesprogramm irgendetwas um 650€. Und BMW ist nicht gerade eine Billigheimer. Da empfinde ich 1000€ oder gar 1400€ für einen R4 oder gar einen Kleinstwagen wie den Inster schon astronomisch, geradezu unverschämt teuer ehrlich gesagt.


    und generell werden Menschen heute unselbstständiger erzogen.

    ... da sagst Du etwas. Ich würde sogar weiter gehen, viele Menschen - nicht alle - werden geradezu zur Bequemlichkeit erzogen und lernen von ihren Eltern, daß Geld kein knappes Gut mehr ist und immer vorhanden ist ... und dann kommt der Strom auch noch einfach aus der Steckdose. Aber lassen wir das besser.

    Sehr interessant dieser Thread. Ich bin ein wenig geschockt über diese hohen Überführungskosten. Aber ich habe dadurch gelernt, daß man das gleich mitverhandeln muss beim Kauf. Deutlich über 1000€ für Überführung und Zulassung sind schon ein Faktor. Da ich 30 Jahre lang Firmenwagen fahre habe ich das natürlich nicht mehr verfolgt. Sind diese Werte typisch heutzutage auch für andere Hersteller?