Bei der Hausabsicherung muss man genau hinschauen und es ist manchmal vom Baujahr auch abhängig. Die Hauptnetzabsicherung im HAK sollte heutzutage eigentlich überall 63A auf allen Phasen sein. Danach kommt eine Hauptsicherung im Anschlusskasten, die aber schon niedriger ist. Das können 35A oder auch 50A je Phase sein und eben NICHT 63A. Das zum Hausnetz Headroom.
Bei mir war es bis vor kurzem 3x35A (Haus BJ1999), was durch einen Komplettumbau des Hausnetzes für eine zweite PV-Anlage auf 3x50A umgebaut wurde. Mehr wird oder sollte heute nicht dimensioniert werden im Stromanschlusskasten.
Zum Laden des R4 Akku:
Ob man mit 11kW oder 7kW AC lädt macht Null Unterschied für den Akku bezüglich der Degradation. Lediglich die Verlustleistung steigt zu kleineren Ladeleistungen deutlich an. Ich starte zwar meine Überschussladung auch bei 1,4kW (1-phasig), aber in dem Zustand entstehen die höchsten Verlustleistungen, was bei mir egal ist, weil ich genug Energie erzeuge und man kaum was für die kWh noch bekommt bei neu errichteten PV-Anlagen. Soll ja sogar ganz abgeschafft werden nach den neuesten Vorstellungen der Berliner. Bei 1,4kW dürfte die Verlustleistung um die 20% liegen, bei langen Kabeln auch höher. Verlustleistungen ganz grob im Bereich deutlich unter 10% erreicht man nur an HPC-Chargern. Bei allen anderen Messungen zweifle ich die Messgenauigkeit (meist im Auto) an. Denn ein MID Zähler ganz vorn in der Leitung sollte schon genau sein.
Man bedenke der R4 Akku kann 100.000W anfängliches Maximum. Bei nominellen 400V sind das beim DC Laden grob 83A je Phase. Und auf der Akku Seite (DC) sind das dann >200Adc. Es ist wirklich sowas von völlig unerheblich für die Akkugesundheit ob man beim AC-Laden mit 16A, 10A, 6A lädt.
Auch eine alte Hausinstallation sollte dem heutigen Standard entsprechen. Ansonsten sollte oder darf es auch für Altinstallationen keine Rolle spielen. Die Physik ist für alte und neue Installationen dieselbe. Wer ängstlich glaubt "irgendetwas könnte für die Hausnetzinstallation" nicht gut sein, dem würde ich raten das kleine Geld in die Hand zunehmen und das von einem Elektriker einmal anschauen zu lassen.
Eigentlich braucht man nicht ängstlich sein, wenn alles "richtig" installiert ist, weil das normiert ist und das schon seit langer Zeit. Zur Erinnerung: An normalen Haushaltssteckdosen liegt eine NYM 3x1,5mm2, die kurzzeitig mit 16A je Phase belastet werden kann und mit einem B16 Automat nach dem FI abgesichert sein sollte. Eine solche Leitung kann mit 13A Dauer belastet werden. Die"Ladekabel" Hersteller gehen oft auf Nummer sicher und legen ihre "Notlader" auf 2.300W aus, was 10A je Phase sind.
Eine Installation für eine WB oder eine CEE Kraftstromsteckdose MUSS zwingend mit mindestens 3x2,5mm2 ausgelegt sein für 11kW. Da ist eine Argumentation ob vielleicht 6A, 10A günstiger für die Installation ist kompletter Nonsens, denn diese Leitung kann definitiv 16A je Phase Dauer. Also entweder ist die Installation richtig gemacht oder falsch. Da gibt es keine Interpretation oder Überlegung "das könnte mein Hausnetz weniger belasten". Wer so denkt lebt gefährlich, denn man weiß so nicht was geht und was nicht. Das sollte man (oder der Elektriker) definitiv wissen und nicht ängstlich abschätzen "ich belaste das Hausnetz lieber weniger". Wer so denkt lebt im wahrsten Sinn "brandgefährlich".
Elektroinstallationen sind keine kann oder vielleicht Auslegungen und Installationen. Es sind nach definierter Physik korrekt gebaute Installationen, die genormt sind und gar nicht anders installiert sein dürfen und damit keine gefühlte Mehr- oder Wenigerbelastungen standhalten können oder nicht. Man weiß exakt was diese Installation kann und was genau sie nicht kann. Da gibt es keine Grauzone, die interpretationsfähig ist.
Hier mal die grundsätzlichen Auslegungsparameter bezüglich einer WB (bei kurzen Leitungslängen <30m):
* Bei 11kW: mind. 3x2,5mm2 (Automat nach FI: 3xB16)
* Bei 22kW: mind. 3x6mm2 (Automat nach FI: 3xB32)
* Haushaltssteckdose: 3x1,5mm2 (Automat nach FI: 1xB16)
Grundsätzlich wird sich viel zu viel Gedanken über den Akku gemacht. Das Bohei darum nimmt inzwischen fast epische Diskussionen an. All das ist völlig überzogen. Einfach normal fahren und laden wie man das braucht und die ganz großen Fehler vermeiden, die da sind:
... den Akku nicht 2-4 Wochen oder länger über den Urlaub mit 100% stehen lassen
... den Akku nicht 2-4 Wochen oder länger über den Urlaub mit 0% stehen lassen (das wäre sogar noch etwas schlechter als die 100% Variante)
Das war es bereits mit den wirklich wichtigen "Don´ts".
Was kann man grundsätzlich noch machen, wenn es die Auto Nutzung erlaubt:
- Den Akku nicht immer auf 100% laden. Damit meine ich täglich. Wenn man wenig fährt und den Akku alle 2 Wochen auf 100% lädt und der Wagen steht dann zwischen den Fahrten mit kleineren SOC´s ist das bereits okay. Man könnte vielleicht abwechselnd in so einem Fall mal 80%, mal 100% laden
- Den Akku NIE auf 100% laden ist nicht gut!
- Den Akku nicht nach jeder popeligen Fahrt auf 80% laden (ihn sozusagen jeden Tag auf 80% halten wollen). Besser den Akku auf <20% oder weiter runterfahren und erst dann laden.
- Den Akku nicht ausschließlich mit AC laden auch ab und an am HPC Charger richtig belasten bei niedrigem SOC auch wenn´s angesichts der öffentlichen Ladeabzocke pekuniär weh tut.
- Wer meint immer die 80% Ladestrategie gehen zu müssen, der sollte bedenken, daß auch ab und an 100% sein müssen um das (Zell-)Balancing zu zu korrigieren.
- Eine gute Storage Kapazität für längere Standzeiten liegt zwischen 30% - 70% Kapazität. Ein sehr gutes Storage Level liegt bei etwa 35%-50% Kapazität.
Der Gedanke "ich lade am besten immer super schonend mit ein paar Ampere" ist NICHT gut für den Akku! Gut sind unterschiedlichste Belastungsszenarien, was einem ganz normalen Nutzungsprofil entgegen kommt ohne sich selbst zu kasteien.
Bei Vielfahrern ist das etwas anders, aber der R4 ist ja nicht gerade für den Aussendienst prädestiniert. In solchen Nutzerprofilen, bei denen hauptsächlich, alle 1-2 Tage, an HPC Chargern geladen wird, geht man auf überwiegend 80% Maximalladung und lädt dann alle 1-4 Wochen mal auf 100%, wenn man diesen SOC nicht zu vielen Fahrten braucht. Das nur nebenbei.