Renault R4 E-Tech Ganzjahresreifen / GJR / Allwetterreifen Erfahrungen und Bilder

  • Dadurch, dass sie immer mal wieder bewegt werden, härten sie nicht aus.

    Wie soll das funktionieren? Aushärten ist ein Alterungsvorgang insbesondere durch ausdünsten diverser Stoffe vor allem durch hohe Temperaturen und UV Strahlung. Das einzige was man durch regelmäßiges Bewegen verhindert sind Standplatten.



    Und ein Winterreifen hat bei 30°C und 50°C Asphalttemperatur massive Nachteile zu einem Allwetterreifen und das noch gar nicht mal so lange. Ich bin schon Nokian Winterreifen gefahren die bei 10° und Nässe schwer zu Wünschen übrig ließen, dafür bei -10 und Schnee absolut Bombe waren. Die Gummimischungen mögen Wärme gar nicht und verschleißen dann auch entsprechend schneller.

    Das Allwetterreifen wirklich eine Alternative sind, und selbst da nur wenige, gibt es ja auch erst seit ein paar Jahren. Ist das erste Mal dass ich mich dafür entschieden habe.

  • Ehrlich gesagt, die Reifen sind der einzige Kontakt zur Straße, und das über vier relativ kleine Kontaktflächen. Daher sollte Sicherheit oberste Priorität haben.


    Im Sommer bewegt man ein schweres BEV von etwa 1,5 bis 2,5 Tonnen. Wenn man dann einmal stark bremsen muss, kann das Auto mit Winterreifen (weiche Gummimischung) leicht von der Straße rutschen.


    Im Winter möchte man natürlich auch die optimale Haftung, daher sind Winterreifen unerlässlich. Es geht einfach um die Sicherheit und die Sicherheitsreserven. Bei einer Notbremsung können zwei Meter mehr Rutschstrecke den Unterschied zwischen einem Unfall und einem glimpflichen Ausgang bedeuten.

  • Rein subjektive Erfahrung der letzten Jahre:


    Zur Zeit fahre ich alte WR auf meiner Zoe Ph1 noch „zuschanden“ - war wenig gefahrenes Zweitauto & die WR zwar altersmäßig schon „durch“, aber halt noch viel Profil.

    Muss sagen, sind halt lauter (und brauchen wohl mehr „Saft“), aber hat gut geklappt - dafür gebe ich jetzt unbenutzte Sommer-Reifen auf Alu mit dran… (Nebenbei hat die Zoe Drucksensoren in jedem Reifen - die Ph1 kann sich aber nur 4 merken: d.h. jedesmal WR & SR neu anlernen lassen beim Freundlichen, was oft auch einen 2. Anlauf brauchte… So auch Zeit & Geld gespart.)


    Die Zoe Ph2, die ich ne Zeit zur Verfügung hatte, hatte GJR - mein erstes Fzg mit solchen - war voll oke.


    Wir wohnen schon etwas hügelig in den Ausläufern des Bayer. Waldes mit früher teils heftigen Wintern. Die letzten Jahre aber kaum mehr winterliche Straßenverhältnisse - wofür also noch WR? Bei den wenig gefahrenen km werden beide Sätze alt, ohne halbwegs abgefahren zu sein! Wintersport in den Bergen betreiben wir auch nicht und inzwischen könnte ich einfach im HomeOffice bleiben, wenn mal Extrem-Wetter sein sollte.


    Daher haben wir uns also für das Grip-Paket beim R4 entschieden - und hoffen, wir werden nicht enttäuscht.

    Uli

    aus dem schönen Niederbayern


    🇩🇪 R4 E-Tech Techno komplett in Karmesin-Rot :love: bestellt

    Zoe I R240 von 2016 - seit 2020 (bis der R4 kommt) & Zoe II ZE 50 von 2024 bis 2025

    Damals™: Diverse Renaults/Dacias als es nur Verbrenner gab: vom Rapid (R5 Kastenwagen mit Campingausbau - da war ich noch jung!) über Megane Scénic mit Unterbrechungen zu Lodgy, Sandero und zuletzt Logan

  • Wenn man die Winterreifen ganzjährig fährt, kommt es nicht mehr darauf an, dass nach 6-7 Jahren der Weichmacher verschwunden ist. Nach dieser Zeit sind die Reifen entweder abgefahren (stimmt, sie nutzen sich schneller ab, als Sommerreifen) oder sie müssen eh wegen Überalterung ausgetauscht werden.

    Das gilt auch für Ganzjahresreifen. Auch die fährt man hoffentlich nicht länger als ca. 5 Jahre.

    Und ja: Winterreifen haben im Sommer weniger Grip als Sommerreifen.

    Wenn man einen sehr rassigen Fahrstil hat, oder wenn man konsequent sein will (in allen Jahreszeiten den besten Grip) kommt man nicht um zwei separate Reifensätze herum.

    Ich will hier auch die GJR nicht schlechtreden. Diese Reifen sind heutzutage recht gut. Ich fahre ja selber GJR auf dem Defender. Aber auch diese Reifen sind in allen Jahreszeiten ein Kompromiss. Wenn man sich dessen bewusst ist, und ein entsprechendes Fahrverhalten hat, spricht nichts dagegen.

    🇨🇭 R4 E-Tech Iconic 110 kW/150 PS Comfort Range (52 kWh) Vert Hauts de France

  • Da bin ich ganz deiner Meinung. Es kommt auf das Fahrverhalten an.

    Wer als ruhiger Fahrer unterwegs ist und auf Höchstgeschwindigkeit oder andere extreme Fahrsituationen verzichten kann, sollte mit den GJR gut bedient sein. Hier am Niederrein kennen wir richtiges Winterwetter mit anhaltendem Schnee nicht mehr. Notfalls bleibt das Auto ein bis zwei Tage in der Garage. Dann sind Schnee und Eis wieder weg. Der Bus hält um die Ecke und meine Frau hat an einem solchen Tag auch schon ein Taxi bestellt, um sicher in die Schule zu kommen.

    Im Sommer gibt es neuerdings immer wieder Hitzewellen. Aber auch das sollte bei einer dezenten Fahrweise die Reifen nicht übermäßig in Anspruch nehmen.

    Unter dem Strich halte ich GJR für eine gute Lösung für viele Leute.

    Ich war vor Jahren mal im Winter zur Kur im Chiemgau. Da lag nach zwei Tagen so viel Schnee, dass ich mein Auto auf dem Parkplatz tatsächlich ausgraben musste.

    In solchen Gegenden würde ich grundsätzlich bei Winter- und Sommerreifen bleiben. Aber so, wie es hier ist, sehe ich dafür keine Notwendigkeit und die Kosten sprechen auch eine klare Sprache.

  • Hat eigentlich jmd. schon ne Auslieferung mit Grip-Paket/GJR? Schon Erfahrungen aus der Praxis am R4?


    Scheinen ja wohl Goodyear 4Seasons Gen-3 195/60 R18 96H Ganzjahresreifen zu sein?!


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    Die Tests stimmen mich positiv - aber ein Kompromiss sind GJR natürlich immer:

    https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/reifen/reifentest/ganzjahresreifen/205-55-r16/goodyear-vector-4seasons-gen-3-id-4841/


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    Uli

    aus dem schönen Niederbayern


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    Damals™: Diverse Renaults/Dacias als es nur Verbrenner gab: vom Rapid (R5 Kastenwagen mit Campingausbau - da war ich noch jung!) über Megane Scénic mit Unterbrechungen zu Lodgy, Sandero und zuletzt Logan

  • Beim Grip-Paket sind definitiv die Goodyear Vector Gen3 drauf. Wenn man auf den Bildern genau hinsieht erkennt man den Vector Schriftzug. Außerdem macht Goodyear nur den Vector Gen3, der Vorgänger Vector Gen2 wird aber auch noch angeboten. Ein anderes aktuelles GJR Profil ist mir von Goodyear nicht bekannt.

    Zwar sind GJR nach nach meiner Recherche und einem Test immer noch ein Kompromiss, aber die Distanz zu den Spezialisten ist in den letzten Jahren sehr deutlich kleiner geworden. Die Hersteller forschen intensiv, da das GJR Segment am schnellsten wächst im Reifensektor. Es gibt mindestens fünf gute GJR, was nicht heißen soll, daß es weitere noch gute bis befriedigende Allwetteroptionen gibt. Wenn man mal so stöbert kristallisieren sich diese Fünf als die derzeit besten Varianten heraus im Allwetterbereich: Goodyear, Michelin, Continental, Bridgestone, Pirelli.

    Egal welchen Test man anschaut es läuft mit unterschiedlichen Prioritäten immer auf diese Fünf heraus. Es gibt noch günstigere Optionen, die immer noch im Bereich befriedigend liegen. Auffällig ist aber, daß es einige wenige Modelle gibt, die besonders schlecht sind und von denen auch aktiv abgeraten wird.

    Außerdem gibt es von den fünf Platzhirschen auch nicht jede beliebige Größe. Das kann die Auswahl einschränken. So ganz sattelfest bin ich am Markt mit den Reifengrößen zwar nicht, aber ich glaube die Größe 195/60R18 ist nicht gerade die gängigste Größe. Welcher GJR die beste Wahl ist muss man sich im Einzelfall anschauen. Hier gibt es Derivate, die im Winter besonders glänzen andere eben im Sommer. Und die beste Wahl kann für den Einzelnen sehr unterschiedlich ausfallen.

    Dann gibt es natürlich die epische Diskussion ob man überhaupt GJR fahren kann oder sollte. Darüber läßt sich trefflich streiten. Ich war bisher ein Verfechter von Sommer- und Winterspezialisten. Aber durch den Klimawandel und die schnellen Entwicklungsschritte im GJR Segment beginne ich intensiv über GJR mit deren Vor- und Nachteilen nachzudenken.

    Erst mal komme ich zur Überzeugung, daß es wohl ausschlaggebend ist welchen Use Case man hat. Würde ich in den Bergen in der Schweiz oder Österreich wohnen, käme ich vermutlich nicht auf den Gedanken GJR aufzuziehen. Auch wenn ich z.B. ein paar Mal zum Skifahren in die Berge fahren würde, wären mir dann im Winter wohl WR lieber. Hier wo ich wohne weitgehend im Flachland oder mal im Nordschwarzwald rumfahren gibt es nur noch wenige Tage wo ein WR überhaupt einen Vorteil darstellt. Und in den 3 Tagen wo auf der Schwarzwaldhochstraße 25cm Schnee liegen muss ich auch dort nicht hoch fahren. Aber auch das ginge, den zu 90% ist dann sowieso geräumt. Und ein GJR hat ja auch Eigenschaften, die für den Winterbetrieb geeignet sind.

    Auf der Meereshöhe von 300m-500m wo ich wohne gab es in den letzten 10 Jahren schon Winter ohne einen einzigen Tag Schnee oder der war binnen 12h wieder weg. Auch die Temperaturen fallen bei weitem nicht mehr so weit runter wie vor 25 Jahren noch. Und wenn dann auch nur kurz. Und ich kann das auf Grund der Aufzeichnungen an meiner PV-Anlage (seit 2009) sogar wunderbar dokumentieren.

    Unter einem solchen Nutzerprofil rücken GJR immer mehr in den Fokus, weil Sie ausreichend gut im Winter sind. Deshalb wächst dieses Reifensegment ja auch so überdurchschnittlich. Ob man einen GJR nimmt, der eher Sommer optimiert ist oder im Winter seinen Sweet Spot hat, ist vermutlich eine Einstellungssache und liegt eben auch am Nutzerprofil. Und es gibt Argumente für beide Einstellungen.

    Und dann gibt es noch weitere Argumente, die man für sich bewerten muss. Da ist z.B. die leidige Diskussion zum Alter der Reifen. Zwar ist richtig, daß man mit GJR genauso viel Reifen kauft wie mit einer SR/WR Kombi, aber man hat eben immer einen frischen Reifen auf dem Auto mit dem GJR. Es ist eben zu bedenken, wenn die Kilometerleistung eher gering ist, daß die Reifen eventuell schneller 6 Jahre alt sind als das sie abgenutzt sind, ob sich das dann noch lohnt ...?! Ein WR Spezialist, der 6 Jahre und älter ist und die empfohlenen 4mm noch hat ist nicht unbedingt besser bei winterlichen Verhältnissen als ein frischer GJR, den man alle 3-5 Jahre wechselt, weil er ja durchgängig im Jahr verwendet wird. Alles Punkte, die man in einer solchen Entscheidung bedenken kann / sollte / muss.

    Dazu kommen die Kosten zweimal im Jahr für Wechseln und auswuchten. Ich habe inzwischen aufgegeben das im Frühjahr und Herbst selbst zu machen. Hier lasse ich das bei einer Werkstatt machen, die für den Radwechsel inklusive wuchten 50€ verlangt. Mache ich das fünf Jahre nicht mit einem GJR habe ich 500€ gespart was schon für den nächsten Satz GJR reicht mal abgesehen vom Wechselaufwand an sich.

    Wenn wir einen R4 bestellen wird der mit Grip Paket kommen, denn die Kilometerleistung wird nicht so hoch sein, daß man einen WR überhaupt vollständig abnutzen könnte in der Zeit wo der Reifen seine besten Eigenschaften hat ausser man fährt den WR im Sommer gewalttätig runter, was auch gefährlich ist. Das Leistungslevel von GJR ist derart gut geworden, daß mindestens für "Flachlandindianer" mit einer Kilometerleistung von maximal 10-15tkm ein GJR in Erwägung gezogen werden kann.

    Viele Grüße,
    Jürgen

    seit April 2025: BMW i4 eDrive40
    seit Februar 2017: BMW 228i Cabrio

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  • Noch einmal zum Goodyear Vector Gen3, den Renault als GJR in der Erstauslieferung verwendet, wenn man Grip-Paket anhakt. Der Vector ist einer der besten GJR am Markt und in diversen Tests der Testsieger oder auf dem Treppchen. Seine unbestrittene Stärke ist die Laufleistung, die zu einer Top Bewertung bei der Umweltverträglichkeit führt.

    Außerdem hat der Vector einen Sweet Spot im Winter, wo er auch zu den besten GJR in den diversen Tests gehört. Schwächen attestieren dem Vector die meisten Tester im Sommer beim Trockenbremsen. Mit einem solchen Profil kann man sehr gut leben. Aber es ist nicht für alle vermutlich die beste Wahl. Andere Derivate zeigen bessere Allroundeigenschaften, halten aber nicht so lange. Hier gilt der geringste Abrieb und die längste Laufleistung ist nicht unbedingt die beste Wahl.

    Hat man eine geringe Kilometerleistung ist der Vector unter Umständen schon alt bevor er abgenutzt ist. Dazu kommt die Überlegung, daß man einen Reifen im Winter mit mindestens 4mm haben sollte und dann bereits ein Tausch ansteht. Dann sind unter Umständen die 4mm auch mit einem GJR erreicht, der nicht so eine extrem lange Laufleistung hat, aber dafür bessere Allroundeigenschaften. Das trifft z.B. auf den Conti oder den Michelin zu.

    Dann gibt es nun den ersten GJR, die als eine Standard und eine Sport Version heraus gekommen sind. Dort steht zwar beim R4 nicht Sport im Vordergrund, aber dafür die nochmals verbesserten Trockeneigenschaften der Sport Version. Das gibt es von Michelin.

    Wie man sieht ist die Entscheidung Pro oder Contra und wenn Ja welcher GJR kommt vielschichtig.

    PS: Natürlich braucht man sich auch gar keine Gedanken machen und einfach drauf schrauben was einem gerade in die Hände fällt und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Das nur gleich an diejenigen, die gleich kommen und posten, daß man sich darüber keine so großen Gedanken machen muss. Das muss man auch nicht unbedingt, wenn man vielleicht nur nachts auf einsamsten Landstrassen fährt ohne jeden Verkehr, wo Bremsweg, Sicherheit und Fahrgefühl keine Rolle spielt (weil man eh nur ein paar Kilometer im Jahr fährt). Verzeiht diesen Kommentar bitte ich konnte nicht anders, aber sowas kommt immer wieder.

    Viele Grüße,
    Jürgen

    seit April 2025: BMW i4 eDrive40
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